INSEL OHNE BROT, du weißt nicht für die Ernte, in der sich die Ähre goldet, rote Schlafmohn und blaue Flockenblume, deine Getreidemühlen und Miehlen haben andere Roggen zermehlt. Der Pflug pflügt durch dich nicht; die Feile zischt nicht in Tagen der Ernte. Jedoch hast du deine unzahlreiche Kinder gefüttert. Du verwandelst die Steine ins Fleisch, für das Hunger der Menschen; das Grass für den Hunger der Herde; Samen und Beeren für den Hunger der Vögel; und du salzt die Meerklippe, für lustvolle Zunge. Insel ohne Brot, du gabst mir das erste Essen, und es war süß und rüstig.
INSEL OHNE WASSER, die Quellen kochen auf deinen Waldwiesen nicht, Flüsse fließen nicht in der Reihe von deiner Schlucht. Du trinkst die Morgentau und den Nachtregen, was dir die Gewitterwolken bringen, die Söhne der Adria und des Mittelmeers. Güllen Strahlen schlugen auf meinem Dach, fließen – durch die Rinnen, in einen Spühlkasten entleeren sie sich, was ich sie alleine dente und baute, und mein Herz wächst wegen der Freude aus diesem Geschenk, das von der höhe kommt. Insel ohne Wasser, ich danke dir, dass du mir beigebracht hast das ganze Leben nach etwas zu Dürsten und sich nach etwas zu sehnen.
INSEL OHNE WEGE, auf dir – auch Heute – am meisten Wege und Durchgange der antiken Schäfern und den Jagdhunden der Maultieren. Hufen und Klauen zerbröckeln die Steine, Menschliches Fuß schleift sie, mit Tropfen Blut manchmal gefettet. Aber darum haben deine Söhne auch vor den schwierigsten Wegen in der weiten Welt keine Angst, jenseits des Kanals und jenseits des Oceans. Ihre Beine sind stark, auf die Steine und die Brombeerstrauche gewohnt. Sie laufen ohne Angst über allen Straßen und Wegen der Ankunft und Abreise. Insel ohne Wege, du hast mir beigebracht, wie man geht, egal wohin, unverletzlichten Füßen und harten Knöcheln.
